Dienstag, 31. Oktober 2017

" Ik ben een ....

.....heks!"

Vor wenigen Tagen, hat ein Junge aus dem Overblijf (Mittagsschulbetreuung), gefragt, was ich da im Gesicht habe. Ich habe ein Muttermal an der linken Seite meines Kinns, das sich ein wenig abhebt. Schnell geschaltet habe ich dem Jungen sehr glaubwürdig erzählt, das dieses Muttermal ein Zeichen dafür ist, dass ich eine Hexe bin. "Ik ben een heks!"

Diese Information hat sich explosiv im Klassenzimmer verbreitet und immer wieder wurde nachgefragt, ob das auch wirklich so ist. Mit gekreuzten Fingern hinter meinem Rücken und einem Lächeln im Gesicht habe ich meine Schwindelei bestätigt.

3 mal in der Woche gehe ich als Freiwillige zum Overblijf und betreue mit einer Kollegin diese eine Klasse, im Alter von 9 Jahren, die uns sehr an unsere Grenzen treiben kann. Wir müssen immer wieder mit neuen Ideen kommen, viel Liebe geben und leider viel zu oft sehr streng sein. 

Das Streng sein mag ich gar nicht! Nicht bei meinen Kindern und schon gar nicht bei Fremden. Leider ist der Respekt uns gegenüber oft Mangelware und unsere Geduld manchmal Ausverkauft. Zum Glück haben wir Einander und das hilft immer. Wir sind ein gutes Team.

Letzten Donnerstag habe ich die Idee geboren, dass wir Halloween nützen und ich als Hexe zur Schule kommen werde. Gesagt, getan!

Zu Beginn habe ich die Kinder absolut ignoriert, als ob es etwas ganz natürliches ist als Hexe mit Spinne im Gesicht und Besen in der Hand zur Schule zu gehen.

Es war eine willkommene Abwechslung und nachdem ich ihnen erklärte, dass ich heute vergessen habe mich umzuziehen und zum Glück Halloween ist, bin ich als mein wahres Ich gekommen. (Eigentlich wäre ich lieber Prinzessin!)

Bibi Blocksberg hat mich einige Jahre als Hörspiel und Zeichentrickfilm durch meine älteste Tochter begleitet und somit bin ich in Hexensprüchen geübt und konnte die Kinder beeindrucken. Auch haben wir gemeinsam eine Hexensuppe gekocht. 

Ich habe 4 Kinder einen Kreis formen lassen und jedes andere Kind war eine Zutat die in den Kessel musste. Wir hatten Spinnen, Schlangen, Kröten, Frösche etc. und natürlich eine schwarze Katze.

Die letzten 20 Minuten im Schulhof mit all den Kindern aus der Schule hatten ihre Freude daran vor mir wegzulaufen, da ich unbedingt ihre Schuhe, Haare, Ohrringe, Nase, Augen und noch mehr haben wollte. Und sie mit dem Besen in der Hand jagte.

Als endlich der Schulunterricht eingeläutet wurde, war nicht nur die Zeit schnell vergangen, die Kinder und ich sehr glücklich, sondern wir waren alle ein wenig erschöpft und vor allem zufrieden.

Auf meinem Bakfiets ging es dann wieder nach Hause mit Hexenhut und Hexenbesen und einem triumphierenden Lächeln im Gesicht.

Heute war der Overblijf einmal ganz-anders-schön!

Ps. Ja, ich habe mich wieder erholt von meinen Operationen und genieße mein Leben ohne Mundschutz.


2 Kommentare: